Es gibt keinen besseren Einstieg für einen Blogartikel gegen Diäten als die Werbung von einem Schokoriegel zu zitieren. Aber tatsächlich trifft der Spruch genau ins Schwarze, denn bei Diäten gibt es grundsätzlich zu wenig Nahrungszufuhr und die Gedanken kreisen ständig ums Essen. Und wenn der Hunger kommt, ist die schlecht Laune nicht weit. Für viele von uns ist „Hangry“ ein Begriff. „Hangry“ ist eine Wortschöpfung aus den englischen Wörtern „hungry“ für hungrig und „angry“ für verärgert. Und auch wenn es sich dabei bloß um ein Jugendwort handelt, kennt jeder das Gefühl der schlechten Laune, die in einem hoch steigt, wenn man merkt, wie man langsam hungrig und unkonzentriert wird.
Unzufriedenheit mit deiner Ernährung ist oft nur das Symptom deines Problems, aber nicht die Ursache. Das Phänomen ist unter „Emotional Eating“ bekannt und beschreibt den Drang zu essen, um negative Emotionen oder Stress kompensieren zu können. Langfristig wird ein simples Verbot in Form von einer Diät also nicht funktionieren, weil man seine Emotionen irgendwie aufarbeiten muss. Du kannst versuchen, die Emotion zu benennen und zu akzeptieren. Im nächsten Schritt kannst du dir dann Gedanken machen, welche anderen Kompensationsstrategien dir im Umgang mit deinen Emotionen weiterhelfen können.
Eines Tages, werden wir alt, sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können. Und die Geschichten, die wir stattdessen erzählen, sollen sich nicht um Diätgedanken und Essensrestriktionen drehen. Denn Diäten sind richtige Zeitverschwender. Hier mal ein Essen mit Freund*innen abgesagt – da einmal drei Stunden das „perfekte Meal Prep“ vorbereitet. Ein Leben voller Restriktionen und Schuldgefühle. Ständig kreisen unsere Gedanken um das was wir NICHT essen dürfen. Unser Leben ist zu kurz, um es nicht in vollen Zügen zu genießen. Und jeder Tag mit Ernährungseinschränkungen ist einer zu viel.
Ich präsentiere: Die Essig Idee. Die Grundidee besteht darin, täglich möglichst viel Essig zu trinken. Dazu darf es eine Tasse Tee und ein rohes Ei sein. Die Nebenwirkungen sind (Sarkasmus: on) unerklärlicherweise Erbrechen und Durchfall.
Worauf ich hinaus will ist, dass die meisten Diäten Rezepte oder Lebensmittel enthalten die man so niemals essen würde. Trotz dieses Riesen Hungers hält sich die Vorfreude auf das Mittagessen in Grenzen. Essen wird nicht mehr als Genuss angesehen. Essen dient aber auch nicht mehr zur Deckung der Grundbedürfnisse. Essen ist all das, was es niemals sein sollte: Und zwar Zwang.
FÜNF Kilo in SIEBEN Tagen? Klingt toll oder? Führt aber lediglich zu einem Verlust der Muskelmasse und des Wasserhaushaltes. Somit nicht genug. Abgesehen davon sind solche Aussagen einfach mehr als unrealistisch. Du wirst durch diese Diäten psychisch und körperlich krank gemacht.
Kommen dir solche Gedankengänge bekannt vor? Du bist nicht allein. LEIDER. Unsere Gesellschaft wird so stark in diese Richtung manipuliert. Und wieso? Das kannst du bei Punkt 6 nachlesen.
2.166 Millionen Euro. Der Umsatz in der Branche zur Herstellung von Diät-Nahrungsmitteln in Deutschland1. Die Lobby gegen gesunde Ernährungsgewohnheiten wächst und wächst. Würden wir mit unseren Körpern zufrieden sein, dann würden sie keinen Umsatz machen. Keine Frage, dass die Millionenschweren Businesses manipulieren was das Zeug hält. Und das, auf unsere Kosten. Nicht nur, dass sie uns mit raffinierten Marketingtricks psychisch und durch die schrägen Diäten auch körperlich an die Grenzen bringen. Sie sind zusätzlich noch eine massive Belastung für unseren Geldbeutel.
Sie dich um: Im Freundeskreis. Bei der Verwandtschaft. Bei deine Kolleg*innen. Egal wo. Ich bin mir sicher, dass dir viele von mindestens einer Diät erzählen können, die sie schon mal ausprobiert haben. Würden diese funktionieren, würden die Schlagzeilen von allen Magazinen, Fernsehshows und Zeitung gefüllt sein: Die Diät die wirklich funktioniert! Stattdessen reiht sich oft ein Erfolgloser Diätversuch an den nächsten. Und lass dir versichern: Daran bis nicht nicht du schuld!
Die Physiologie dahinter kann man sich so vorstellen: Bei Diäten wird unser Körper nicht mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Die Restriktion ist oft so stark, dass dein Körper in den Sparmodus wechselt. Das heißt, dass er seinen Kalorienbedarf (=Grundumsatz) stark herunterfährt, um mit weniger überleben zu können. Viele beschreiben diesen Effekt auch als „eingeschlafener Stoffwechsel“. Mehr Infos und Tipps findest du dazu hier. Zusätzlich wird als Kompensationsmaßnahme die Energie aus dem Muskel gewonnen und dieser somit abgebaut. Der Energieverbrauch erfolgt aber gerade durch die Muskeln. Das heißt, dass ab sofort nicht nur unser Energiebedarf niedriger ist als vor der Diät, sondern auch die Muskeln, die eigentlich für den Energieverbrauch zuständig sind reduziert wurden. Selbst wenn man nach der Diät seine Ernährungsgewohnheiten wieder fortsetzt, nimmt man oft noch schneller zu als davor. Hallo, JOJO-Effekt.
Es gibt andere Wege und vor allem liebevollere, wie du mit deinem Körper umgehen kannst. Gib das Diäten auf und versuch wieder mit deinem Körper zusammenzuarbeiten, anstatt gegen ihn.
Ein erster Schritt dabei kann sein, wieder mit deinen Hungergefühl in Berührung zu kommen. In diesem Beitrag widme ich mich diesem Thema, nimm dir gern einige Tipps daraus mit.
Wenn vor allem der (Über-)Konsum an Süßem dein Thema ist, dann ist mein E-Book „Sweet Little Lies“ bestimmt etwas für dich.